ABER HIER LEBEN? NEIN DANKE. Surrealismus + Antifaschismus
Exklusive Führung durch die Ausstellung mit Schwerpunkt BNE
Die Ausstellung „Surrealismus + Antifaschismus“ ist gelebte BNE in München, denn sie ordnet die Bewegung historisch in einen neuen Sachzusammenhang ein, indem sie die interdisziplinäre und länderübergreifende Arbeits- und Lebensweise der Künstler*innen im politischen, künstlerischen und historischen Sachzusammenhang darstellt. Themen wie Rassismus, Kolonialismus, Flucht, Antifaschismus und das Privatleben werden durch die Werke verknüpft und erhalten eine neue Tiefe, die das Werk über Bildende Kunst hinaus anschaulich erklärt, in die damaligen Lebensumstände einordnet und einprägsam macht.
„Der Surrealismus war eine politisierte Bewegung von internationaler Reichweite und internationalistischen Überzeugungen. Seine Anfänge liegen in der Kunst und der Literatur, er reicht jedoch weit über beide hinaus. Die Wirklichkeit war für die Surrealist*innen ungenügend: Sie wollten die Gesellschaft radikal verändern und das Leben neu denken.
Schon seit ihrem Zusammenschluss in den 1920er Jahren prangerten Surrealist*innen die europäische Kolonialpolitik an, später organisierten sie sich gegen Faschisten, kämpften im Spanischen Bürgerkrieg, riefen Wehrmachtssoldaten zur Sabotage auf, wurden interniert und verfolgt, flohen aus Europa, fielen im Krieg. Sie schrieben Poesie, feilten an der Dekonstruktion einer vermeintlich rationalen Sprache in einer vermeintlich rationalen Welt, arbeiteten an Gemälden und kollektiven Zeichnungen, fotografierten und collagierten, realisierten Ausstellungen. Der „armseligen“ Vorstellungswelt der Tagespolitik verwehrten sie Einlass in ihre Kunst.
Die Regierung und Besatzung durch faschistische Parteien in mehreren Ländern Europas wie auch die Welt- und Kolonialkriege prägten den Surrealismus und zwangen die Leben seiner Protagonist*innen in unvorhersehbare Bahnen. Zugleich ergaben sich so erstaunliche Begegnungen und internationale Solidarisierungen, deren Verbindungslinien von Prag nach Coyoacán in Mexiko-Stadt, von Kairo ins republikanische Spanien, von Marseille nach Fort-de-France auf Martinique, von Puerto Rico und Paris nach Chicago und zurück reichten. Surrealistisches Denken und Handeln fand damals und findet heute an mehreren Orten gleichzeitig statt. Statt als didaktische, lineare Erzählung wird die Ausstellung daher in verschiedene Episoden strukturiert, angeordnet ähnlich einer Landkarte. Ziel ist es, den Surrealismus als die streitbare und international vernetzte Bewegung sichtbar zu machen, als die ihn seine Vertreter*innen verstanden haben.“ (Text: Lenbachhaus)
27. Februar 2025
16.45-18.30 Uhr
Treffpunkt Lenbachhaus, Kassenbereich
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau
Luisenstraße 33, 80333 München
Eintrittspreis für das Museum: 0 – 10,- Euro plus Kosten für die Führung: p.P. 8,50 Euro in bar!
Die Führung eignet sich für Personen über 16 Jahren
Verbindliche Anmeldung unter: maresa.tworek-pollmer@bene-muenchen.de
Partner*Innen: Lenbachhaus