Doch wie sieht die Klima- und Energiesituation, bezogen auf die Ergebnisse unserer Kochkünste, auf unserem Speiseteller eigentlich aus? Wie viel Energie ist drin in Schweinsbraten, Soß und Knödl zum Mittagessen? Stimmt die Aussage: Bei der Produktion von Fisch werden je Kilo Körpermasse „nur“ 1,1 kg Futtermenge benötigt, bei Rindfleisch aber 6,8 kg – und was bedeutet das in Energieeinheiten oder in CO2aeq-Emissionen? Wie viele Treibhausgase entstehen bei der Produktion von Treibhaus-Gemüse im Winter, ist das Verhältnis Energieoutput zu Energieinput tatsächlich 1:560?
„Vegan und vegetarisch ist besser als viel Fleisch!“ So einfach wollen wir es uns nicht machen, die Ernährungswende dagegen etwas genauer beleuchten:
Wieviel Energie steckt in welcher Art von Ernährung, wieviel klimaschädliche Gase werden jeweils emittiert? Beispielsweise bei einem deutschen-Bio-Rind auf der Weide bzw. einem Rind aus Intensivtierhaltung mit aus Südamerika importiertem Soja-Kraftfutter? Ist die Energie- und CO2aeq-Bilanz von Weizen oder Reis günstiger als bei rotem oder weißem Fleisch? Welche Rolle spielen die Treibhausgas-Emissionen im Ernährungsbereich im Vergleich zu Mobilität, Wärme und Strom in Haushalten, der Energiewirtschaft?
Welche Beiträge könnte die Landwirtschafts- und Ernährungswende im Zuge der (internationalen und nationalen) Energiewende bringen? Sind die „Minus ein Drittel“ aus dem Klimaschutzplan der Bundesregierung bis 2030 zu schaffen? Und wie? Wie sähe die neue deutsche Landwirtschaft und die neue klimafreundliche Ernährung in 15 Jahren dann aus? Welchen Beitrag brächte die Umstellung des Speiseplans einer durchschnittlichen deutschen Familie von „üblicher“ auf „nachhaltige“ Ernährung bezüglich Energie und CO2aeq?
Raus aus dem „gesunden Halb-Wissen“, rein in die Fakten: Es gibt viel zu lernen und zu diskutieren.
Referent: Dr. oec. troph. Karl von Koerber, Ernährungswissenschaftler, Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung, Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München
Grußwort: Markus Hahnel, Slow Food Deutschland (SFD), Vorsitzender Convivium München
Moderation: Dr. Helmut Paschlau, Vorstand Die Umwelt-Akademie e.V.
Anmeldung erwünscht unter veranstaltungen(at)die-umwelt-akademie.de.[:]