[:de]Keine Energiewende ohne Landwirtschafts- und Ernährungswende! Das hat jetzt auch die Bundesregierung – und mit ihr das Landwirtschaftsministerium – in ihrer heftig umstrittenen Klimaschutz-Strategie erkannt. Sie wurde im November 2016, noch knapp vor „COP22“, der internationalen Klimakonferenz in Marrakesch, beschlossen. Gemäß nationalem „Klimaschutzplan“ muss der deutsche Landwirtschaftssektor bis 2030 eine Treibhausgas-Reduktion um ein Drittel realisieren, also (umgerechnet) von 88 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 1990 auf 58-61 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr.
Doch wie sieht die Klima- und Energiesituation, bezogen auf die Ergebnisse unserer Kochkünste, auf unserem Speiseteller eigentlich aus? Wie viel Energie ist drin in Schweinsbraten, Soß und Knödl zum Mittagessen? Stimmt die Aussage: Bei der Produktion von Fisch werden je Kilo Körpermasse „nur“ 1,1 kg Futtermenge benötigt, bei Rindfleisch aber 6,8 kg – und was bedeutet das in Energieeinheiten oder in CO2aeq-Emissionen? Wie viele Treibhausgase entstehen bei der Produktion von Treibhaus-Gemüse im Winter, ist das Verhältnis Energieoutput zu Energieinput tatsächlich 1:560?
„Vegan und vegetarisch ist besser als viel Fleisch!“ So...
[:de]Schon von NAPE gehört? Aber das Plakat mit der Astronautin haben Sie schon gesehen: „Effizient ist, an den Heizungskosten zu sparen. Nicht an den Reisekosten“?
Das G7-Ziel aus 2015 lautet bekanntlich „vollständige Dekarbonisierung der Volkswirtschaften“ bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Das deutsche Ziel von 40% Treibhausgasminderung bis 2020 wird mit einem „weiter so wie bisher“ jedenfalls nicht erreicht. Die Bundesregierung hat daher im Dezember 2014 mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) ein Bündel von Maßnahmen beschlossen, um mindestens weitere 350 PJ Primärenergie und 21,5 t CO2-Emissionen bis 2020 einzusparen. Die Bundesregierung behauptet, ein großer Teil des NAPE sei schon umgesetzt; jetzt will der Bundes-Wirtschaftsminister aber nochmals mit seinem „Grünbuch“ und weiteren 15 Mio. Euro für die obige Werbekampagne das „Ruder rumreißen“; die Zielerreichung für die nächsten drei Jahre ist dennoch mehr als fraglich.
Gewerbe und Wirtschaft leisten tatsächlich einen großen Beitrag zu den NAPE-Maßnahmen. Alleine die „500 Energieeffizienznetzwerke (EEN)“ sollen 5 der insgesamt 21,5 Tonnen zusätzlicher CO2-Einsparung bringen. Weitere 3,4 Tonnen sollen...
Unseren Girokontostand kennen wir alle. Droht das Minus, überlegen wir, wo wir sparen können, um über die Runden zu kommen.
Dass wir mit unseren ökologischen Ausgaben bereits vor der Jahresmitte ins Minus rutschen und dringend sparen müssten, zeigte der diesjährige deutsche Erdüberlastungstag am 29. April 2016 (der weltweite war am 08. August 2016), an dem die gesamten natürlichen und erneuerbaren Ressourcen unseres Globus für dieses Jahr aufgebraucht waren.
Doch wie sollten wir ein ökologisches Konto führen und in welcher Währung? Hätten wir damit auch ein Maß für ein nachhaltiges Wirtschaften?
Bereits 1972 erschien die Studie „Die Grenzen des Wachstums“ von D. Meadows et al., die verschiedene Szenarien für das jetzige Jahrhundert beleuchtete. Wo stehen wir heute, vier Jahrzehnte später? Es geht um die globale Überlastung unseres Globus durch Raubbau an natürlichen Ressourcen und Übernutzung der Atmosphäre als CO2-Deponie; es geht um den globalen „Ökologischen Fußabdruck“, der den Flächenverbrauch eines Menschen irgendwo auf der Erde misst, um dessen Lebensstandard zu ermöglichen; und es geht darum,...
Annette Rinn ist Dipl. Ing./M. Sc., Planungsgruppe Rundum, Planerin und Ökonomin; baut, plant, forscht seit 1982 zu nachhaltigem, postfossilem Bauen mit Cradle-to-cradle, repair-& degrowth-Ideen. Sie ist Ansprechpartnerin für alle an der Mitarbeit interessierten Einrichtungen, Institutionen, Initiativen und Einzelpersonen.
Gutachter*innen Nachhaltigkeitspreis 2020/2021
• Dr. Monika Arzberger, Technische Universität München
• Joachim Hamberger, ehemals Technische Universität München
• Dr. Christian Hoiß, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Lex Janssen, Schumacher Gesellschaft
• Dr. Andreas Kratzer, a.D. Technische Universität München
• Dr. Gesa Lüdecke, Rachel Carson Center, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Prof. Dr. Christof Mauch, Rachel Carson Center, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Dr. Felix Mauch, Technische Universität München
• Prof. Dr. Gerhard Müller-Stark, Technische Universität München Emeritus
• Prof. Dr. Gerd Mutz, a.D. Hochschule München
• Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Axel Schaffer, Universität der Bundeswehr München
• Prof. Dr. Miranda Schreurs, Technische Universität München
• Dr. Alexander Schulan, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• Prof. Dr. Markus Vogt, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Drs.h.c. Gerd Wegener, Technische Universität München Emeritus of Excellence